Núria Pallach, Therapeutin spezialisiert auf Stress und Angst

Núria Pallach, Therapeutin spezialisiert auf Stress und Angst

Es gibt Begegnungen, die nicht zufällig sind, sondern zutiefst bedeutungsvoll. Núria Pallach kennenzulernen war eine davon. Dies geschah dank Núria Cortés i Fusté und Santi Martín von Occident, im Rahmen eines herzlichen Treffens von BNI GLOBAL in Barcelona, bei dem sehr schnell deutlich wurde, dass sich hinter der auf Stress spezialisierten Therapeutin eine Fachfrau mit einem tiefen, ruhigen und transformierenden Blick auf das emotionale Wohlbefinden verbirgt.

In diesem Interview teilt Núria ihren persönlichen und beruflichen Lebensweg, ihre Art, Stress und Angst als Signale — und nicht als Feinde — zu verstehen, sowie die Bedeutung, Körper, Emotionen und Geist als Ganzes wahrzunehmen. Wir sprechen auch über Konflikt, Mediation, innere Kohärenz und darüber, wie therapeutische Arbeit zu einer echten inneren Mediation werden kann, die reale und dauerhafte Veränderungen ermöglicht, sowohl im persönlichen als auch im zwischenmenschlichen Bereich.

Ein ruhiges und klares Gespräch, das dazu einlädt, innezuhalten, nach innen zu schauen und sich daran zu erinnern, dass um Hilfe zu bitten der erste Schritt zu einem Leben mit mehr Ruhe, Klarheit und Kohärenz sein kann.


1. Wer ist Núria Pallach jenseits der auf Stress spezialisierten Therapeutin? Wie bist du dazu gekommen, emotionale Bewusstheit in deine Begleitung zu integrieren?

Die Suche nach Wohlbefinden und innerer Freiheit war der rote Faden meines gesamten Lebens. Durch einen sehr tiefgehenden persönlichen Prozess habe ich entdeckt, wie man unbewusste Ängste, begrenzende Glaubenssätze, Blockaden und Unsicherheiten lösen kann, die uns beeinflussen, ohne dass wir es bemerken. Die Techniken, die ich in der Praxis anwende, sind genau jene, die ich zuerst bei mir selbst angewendet habe und die es mir ermöglicht haben, mich auf reale und nachhaltige Weise zu verändern. Für mich ist es eine der wichtigsten Errungenschaften, sich selbst wirklich anzuschauen, zur eigenen besten Verbündeten zu werden und in Kohärenz mit sich selbst zu leben.


2. Auf deinem LinkedIn-Profil und auf deiner Website sprichst du von „bewährten therapeutischen Vorschlägen“, um Stress und Angst zu reduzieren. Welcher Schlüsselmoment hat dich dazu gebracht, diesen Weg zu wählen?

Stress und Angst sind oft nur die Spitze des Eisbergs: ein Hinweis darauf, dass etwas Tieferes gehört werden möchte. Auf meinem eigenen Weg habe ich entdeckt, dass der Ursprung des Unwohlseins keine Angst macht, wenn man die Werkzeuge hat, ihm direkt ins Auge zu sehen. Wirklich Angst macht es, dem aus dem Weg zu gehen, was einen leiden lässt.
Ich arbeite mit Techniken, die die Menschheit seit Jahrhunderten nutzt — und die heute von der Wissenschaft bestätigt werden —, weil sie wirksam sind, um das Nervensystem zu beruhigen und Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die heutige wissenschaftliche Evidenz bestätigt lediglich, was alte Zivilisationen bereits wussten. Heute brauchen viele Menschen den „Beweis zum Anfassen“, und Studien sind dieser Beweis.


3. Welche Art von Menschen kontaktiert dich normalerweise? Welches menschliche oder emotionale Profil findest du hinter Angst und chronischen Schmerzen?

Ich arbeite hauptsächlich mit berufstätigen Frauen und Führungskräften, die hohe Verantwortung übernehmen und gelernt haben, andere vor sich selbst zu priorisieren. Das gemeinsame Muster ist: Selbstanspruch, Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, hektisches Tempo und Schuldgefühle, wenn sie versuchen, innezuhalten. Ich begleite auch Menschen aller Profile, aber die meisten kommen auf der Suche nach einer Regulierung, die es ihnen erlaubt, leistungsfähig zu sein, ohne dies mit ihrer Gesundheit zu bezahlen.


4. Erkläre, wie du mit medizinischen Fachpersonen zusammenarbeitest. Wie funktioniert dieser integrative Ansatz?

Meine Arbeit ist ergänzend und respektiert stets das medizinische Urteil. Ich rate niemals von einer Behandlung ab; dies zu tun wäre unverantwortlich. Die Medizin spielt eine zentrale Rolle, und die ganzheitliche Therapie bringt Werkzeuge zur emotionalen und körperlichen Selbstregulation ein, die die Ergebnisse verstärken.
Wenn eine Person wegen chronischer Schmerzen, Angst, Depression oder Stress in Behandlung ist, beschleunigt die Kombination mit der Arbeit, die wir in der Praxis leisten, oft die Verbesserungen und hilft, die Veränderungen auf eine tiefere und stabilere Weise zu integrieren.


5. Viele Menschen versuchen, Angst zu „verbergen“. Welche unsichtbaren Signale erkennst du und womit arbeitest du zuerst?

Eines der häufigsten Signale ist das Vermeiden von Stille und das ständige Suchen nach Reizen. Unaufhörliche Aktivität, das Bedürfnis nach Ablenkung oder der Satz „Ich habe keine Zeit“ sind klassische Anzeichen eines überlasteten Nervensystems.
Ich arbeite zuerst daran, der Person zu helfen, die Fähigkeit zurückzugewinnen, sich selbst ohne Angst zu begegnen, denn hier beginnt die wahre Regulation.


6. Konflikt erzeugt Stress. Du hast auf Facebook veröffentlicht, dass „Mediation der Weg sein kann, um Konflikte zu lösen, ohne lange Gerichtsverfahren durchlaufen zu müssen“. Wie wird Mediation in deine Praxis integriert?

Wenn jemand in einen Mediationsprozess kommt, dann deshalb, weil die Spannung die Fähigkeit überschritten hat, die Situation ruhig zu bewältigen. Die Therapie hilft, den entstandenen mentalen und emotionalen Nebel aufzulösen, und dadurch kann die Mediation viel besser genutzt werden: mehr Klarheit, weniger Reaktivität und größere Zuhörfähigkeit.


7. Wenn ein familiärer Konflikt entsteht (Stress, Emotionen, Missverständnisse), wie kann therapeutische Arbeit helfen und wann wäre es sinnvoll, sie mit einem Mediationsprozess zu kombinieren?

Der Konflikt hat oft Wurzeln in unbewussten Glaubenssätzen, die beeinflussen, wie wir den anderen und uns selbst wahrnehmen. Eine Sitzung kann sofortige Erleichterung bringen, aber um zu vermeiden, dass sich dasselbe Muster wiederholt, ist es wesentlich, diese Glaubenssätze in der Tiefe zu bearbeiten.
Wenn kommunikative Blockaden oder eine offensichtliche Stagnation bestehen, kann die Kombination von Mediation und Therapie den Weg zu realen und dauerhaften Lösungen öffnen.


8. Würdest du sagen, dass deine Praxis zum Teil eine Form innerer Mediation zwischen Teilen von uns selbst ist, die oft in Widerspruch zueinander stehen?

Ja. Innere Teile geraten in Konflikt, wenn wir ihnen nicht zuhören. Die Angst, nach innen zu schauen, erzeugt das Gefühl, dass es „Monster“ gibt, aber in Wirklichkeit gibt es nur Emotionen, die nicht beachtet wurden. Wenn man sie aus der Ruhe heraus betrachtet, verschwindet die Angst und eine Kohärenz entsteht, die transformiert.


9. In deiner Begleitung sprichst du oft davon, Körper und Geist zu entblockieren. In der Mediation sprechen wir ebenfalls davon, die Kommunikation zwischen Menschen zu entblockieren. Siehst du nützliche Analogien zwischen beiden Praktiken?

Absolut. So wie in der Mediation die äußere Kommunikation entblockiert wird, entblockieren wir in der Therapie die innere Kommunikation: Körper, Emotionen und Denken beginnen wieder ausgerichtet zusammenzuarbeiten. Wenn eine Person innere Kohärenz zurückgewinnt, wird die Kommunikation mit anderen klarer, ehrlicher und weniger reaktiv. Beide Prozesse verfolgen dasselbe Ziel: den Fluss wiederherzustellen, damit das Leben sich wieder bewegen kann.


10. Hast du jemals erlebt, dass eine therapeutische Sitzung einen persönlichen oder zwischenmenschlichen Konflikt entblockiert hat? Kannst du eine kurze Erfahrung teilen?

Eine Führungskraft eines sehr erfolgreichen Unternehmens wollte einen Konflikt mit ihren Mitarbeiterinnen lösen. Wir begannen damit, ausschließlich mit ihr zu arbeiten, mit dem Ziel, später im Unternehmen zu intervenieren. Doch die innere Veränderung war so tiefgreifend, dass sich der Konflikt von selbst löste, ohne externe Intervention. Wenn du dich veränderst, verändert sich alles.


11. Wenn du einem Konfliktmediator, der keine tiefgehende emotionale Arbeit kennt, einen Rat geben könntest, was würdest du ihm empfehlen?

Äußere Konflikte sind oft ein Spiegel dessen, was wir innerlich noch nicht gelöst haben. Emotionen können ein Hindernis sein, aber sie können auch zum Eingangstor für eine echte Lösung werden. Wenn ein Mediator dies versteht und integriert, wird seine Arbeit viel tiefer und transformierender.


12. Was würdest du heute einer Person sagen, die in ihrem Stress oder Konflikt gefangen ist und nach einem ersten Schlüssel für Veränderung sucht?

Um Hilfe zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Reife. Wenn du dir erlaubst, eine Therapie zu beginnen, veränderst du die Beziehung zu dir selbst und zu allem, was dich umgibt. Es ist eine Entscheidung, die Leben wirklich verändert.


13. Hast du ein Bild, einen Satz oder eine einfache Praxis, die dich derzeit begleitet und die du mit den Leserinnen und Lesern teilen möchtest?

Eine sehr einfache und kraftvolle Praxis besteht darin, eine Hand auf die Brust und eine auf den Bauch zu legen, die Augen zu schließen und eine Minute lang langsam zu atmen. Sie hilft, sich neu zu zentrieren und sich daran zu erinnern, dass du — egal, was draußen geschieht — dein eigenes Zuhause bist.
In den Sitzungen teile ich auch ebenso einfache und anwendbare Werkzeuge, damit die Person sie in ihren Alltag integrieren und spüren kann, dass der Prozess zwischen den Sitzungen weitergeht.


Vielen Dank, Núria!

Barcelona, 13. Dezember 2025


Kontaktinformationen – Núria Pallach:

📧 nurycrystall@gmail.com
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